Artist Index: Schnorr von Carolsfeld, Julius


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Los 5543Schnorr von Carolsfeld, Julius
Das Kind Davids und der Bathseba stirbt

Auktion 104

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Das Kind Davids und der Bathseba stirbt. Radierung auf Velin. 35,5 x 43,3 cm. 1839. Siehe Ausst.-Kat. Unter Glas und Rahmen: Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz, Mainz 1993, Kat.-Nr. 28.

Schnorr von Carolsfeld hat zwar bereits im Kindesalter bei seinem Vater Veit Hans Friedrich das Handwerk des Radierens an der Leipziger Akademie erlernt, später aber sehr selten ausgeübt. Lediglich zwei eigenhändige Radierungen haben sich überliefert, zu denen die Vorliegende zählt. Es sind nur zwei weitere Exemplare dieser Radierung bekannt (Frankfurt a.M. Städel und in Coburg). Schnorr von Carolsfeld greift die bereits 1827 entstandene Darstellung für die Bilder-Bibel auf, wählt jedoch ein auffällig größeres und repräsentativeres Format und die anspruchsvollere Technik der Radierung. - Ganz ausgezeichneter und gleichmäßiger Druck mit sehr breitem, wohl dem vollen Rand. Stockfleckig, geringe Knickspuren im äußeren weißen Rand, sonst in sehr guter und unberührt schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Anton Strähuber, München.

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Los 6491Schnorr von Carolsfeld, Julius
Bildnis Friedrich Olivier

Auktion 104

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806.000€ (US$ 866,667)

Details

"Dieses Blatt gehört zu jenen frühen, auf das feinste ausgeführten Porträtzeichnungen Schnorrs, die von jeher zu den kostbarsten Zeugnissen deutscher romantischer Zeichenkunst zählten." (C.G. Boerner).
Bildnis des Friedrich Olivier im Alter von 25 Jahren.
Bleistift. 22,5 x 18,2 cm. Rechts monogrammiert, datiert und bez. "JS Petersdorf den 22ten May 1816".

Das Bildnis Friedrich Oliviers von Julius Schnorr von Carolsfeld ist eines der eindrucksvollsten Freundschaftsbildnisse der deutschen Romantik. Im Jahr 1811 zieht Friedrich Olivier nach Wien und knüpft, gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand, sogleich eine enge Freundschaft mit Julius Schnorr von Carolsfeld, der im selben Jahr nach Wien gezogen war, um an der dortigen Kunstakademie seine Ausbildung fortzusetzen. Oft führten Wanderungen die Künstler in die Umgebung von Wien, wo sie gemeinsam vor der Natur zeichneten. Unser in das Jahr 1816 datiertes Portrait entstand in Perchtoldsdorf, das umgangssprachlich verkürzt bis heute oft Petersdorf genannt wird, einem Weinort im Südwesten von Wien, an den Hängen des Wienerwaldes gelegen. Das Bildnis bestätigt die innige Verbindung der beiden Künstler. Eine sehr persönliche, unmittelbare Sichtweise kommt darin zum Ausdruck. So gipfelt die präzise, in der Strichführung der altdeutschen Kunst verpflichtete Durcharbeitung des Kopfes, wie sie sich etwa auch in Kupferstich-Bildnissen Albrecht Dürers findet, in den souverän behandelten, klar und fest blickenden Augen und in der Mundlinie, die Schnorr in feinfühliger Spannung geradezu vibrieren lässt. Die sekundären Partien hingegen, etwa die Kleidung, treten dabei in den Hintergrund und werden mit rascher Schraffur eher summarisch angedeutet.
Ein Jahr später, 1817, zeichnet Schnorr seinen Freund erneut, als Ganzfigur, sitzend, in der Landschaft bei Berchtesgaden platziert. Auf den Knien ruht ein Zeichenbrett (Wien, Graphische Sammlung Albertina). Obgleich Olivier hier unmittelbar bei der Ausübung seiner Kunst gezeigt wird, ist die individuelle Persönlichkeit des Dargestellten längst nicht in dem Maße zum Greifen spürbar, wie dies in unserem Portrait der Fall ist. Der Vergleich der beiden Zeichnungen verdeutlicht nur ein weiteres Mal die Einzigartigkeit des vorliegenden Bildnisses, das über die äußere Erscheinung hinaus geradezu einen Blick in die Seele des Künstlers gewährt. Die Zeichnung verblieb bei Olivier, der sie als kostbares Andenken zeitlebens bewahrte.


Provenienz: Aus dem Nachlass Friedrich Oliviers, danach durch Erbfolge an
Dr. Marianne Schmidl (1890-1942), Wien (Urenkelin von Friedrich Olivier), bis 1939
Auktion C.G. Boerner, Leipzig, am 28. April 1939
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie "Sammlung der Zeichnungen" bis 1992/93 (Lugt 1969b)
Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett (mit dem Freigabestempel)
2014 an die Erben von Dr. Marianne Schmidl restituiert

Ausstellung: Berlin 1974: Julius Schnorr von Carolsfeld 1794-1872: Aus dem zeichnerischen Werk. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin: Kupferstichkabinett und Sammlung der Zeichnungen.
Leipzig und Bremen 1994: Julius Schnorr von Carolsfeld 1794-1872. Leipzig, Museum der bildenden Künste und Bremen, Kunsthalle.

Literatur: Ludwig Grote: Die Brüder Olivier und die deutsche Romantik, Berlin 1938, S. 6 (nur Abbildung) und S. 392 (Verzeichnis zu den Abbildungen).
Auktionskatalog C.G. Boerner, Leipzig: Handzeichnungen der Brüder Olivier. Deutsche Zeichnungen des XIX. Jahrhunderts.... Auktion 201, 28. April 1939, S. 4, Nr. 10 mit Abb. als Frontispiz.
Hans Geller: Die Bildnisse deutscher Künstler in Rom 1800-1830. Berlin 1952. S. 84, Nr. 907 mit Abb. 325.
Marianne Bernhard: Deutsche Romantik: Handzeichnungen. Band 2. München 1973, Seite 1692 mit Abb.
Gottfried Riemann und Ursula Riemann-Reyher: Julius Schnorr von Carolsfeld: 1794-1872: Aus dem zeichnerischen Werk. Berlin 1974, S. 28, Nr. 21 mit Abb.
Petra Trenkmann: Julius Schnorr von Carolsfeld: Zeichnungen bis 1827. Diss. Greifswald 1985 (Manuskript), Nr. 51.
Gottfried Riemann und Klaus Albrecht Schröder: Von Caspar David Friedrich bis Adoph Menzel: Aquarelle und Zeichnungen der Romantik aus der Nationalgalerie Berlin/DDR. München 1990, S. 132, Nr. 61 mit Abb. (gleichzeitig Katalogbuch zur Ausstellung in Wien 1990).
Ausst. Kat. Julius Schnorr von Carolsfeld. 1794-1872. Hrsg. von Herwig Guratzsch, Leipzig 1994, S. 198, Nr. 28 mit Abb. auf S. 101.

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Los 6503Schnorr von Carolsfeld, Julius
Rüdiger von Bechelaren und König Etzel

Auktion 104

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Rüdiger von Bechelaren (Pöchlarn) und König Etzel.
Bleistift und rote Kreide, mit Bleistift quadriert. 23,6 x 15,5 cm. Unten links mit Feder in Schwarz monogrammiert (ligiert), sowie oben links mit Bleistift numeriert. Um 1830.

Kurz nach seiner Rückkehr aus Rom im Jahre 1827, wo er maßgeblich an der Ausmalung der Villa Massimo beteiligt gewesen war, erhielt Julius Schnorr von Carolsfeld von König Ludwig I. den Auftrag die Säle der von Leo von Klenze neu erbauten Münchner Residenz mit Szenen aus der Nibelungen-Sage zu schmücken. Schon im Jahre 1828 hatte er das komplexe Bildprogramm entworfen und begann in der Folgezeit, die Arbeiten mit detaillierten Studien und Kartons vorzubereiten. Die hier vorliegende Studie stammt aus dieser frühen Phase des monumentalen Projektes, das wegen verschiedener Verzögerungen erst im Jahre 1867 beendet werden konnte.
Rüdiger von Bechelaren war der Nibelungen-Sage nach ein früher fränkisch-bajuwarischer Adeliger mit Sitz in Pöchlarn, einer alten Regensburger Besitzung im heutigen Österreich und Lehnsmann des Hunnenkönigs Etzel. Rüdiger wird als ritterlich-ehrenhafter, aber zugleich zwischen seinen Verpflichtungen gegenüber Etzel, Kriemhild und den Burgundern hin- und hergerissener tragischer Held dargestellt. Für das bayrische Königshaus war die Figur zur Herleitung und Legitimation des Herrschaftsanspruches des bayrischen Könighauses von großer Bedeutung.

Provenienz: Emil Geller, Dresden (Lugt 1126).
Adalbert Freiherr von Lanna, Prag (Lugt 2773, zweifach).
Arnold Otto Meyer, Hamburg.
Privatsammlung Norddeutschland.

Literatur: C. G. Boerner, Leipzig, 16.-18.3.1914, Auktion CXXIII: Handzeichnungssammlung Arnold Otto Meyer, Hamburg. I. Moritz von Schwind. Deutsche Künstler des XIX. Jahrhunderts; Nr. 741 (als "König Etzel und Dietrich von Bern").

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Los 6468Schnorr von Carolsfeld, Julius
Kriemhild

Auktion 103

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Kriemhild.
Feder in Braun, verso Skizze zur Figur des angeketteten Hagen von Tronje. 21,7 x 14,6 cm.

Die beiden Zeichnungen auf der Vorder- und Rückseite dieses Blattes bilden erste Skizzen zu einer von Schnorrs Holzschnitt-Illustrationen für das Buch "Der Nibelungen Not" (Ausgabe Stuttgart 1867, Bl. 418). In der Szene (39. Aventiure) hält die rasend gewordene Kriemhild das Haupt Gunthers dem zu ihren Füßen in Ketten liegenden Hagen von Tronje entgegen. Beigegeben: Ein weiteres Skizzenblatt des Künstlers mit Studien zu einem Pferdekopf sowie einer Hand. Diese entstanden wahrscheinlich zu seinem 1816 entstandenen Gemälde "Sechskampf auf der Insel Lipadusa". Der handschriftliche Text auf der Rückseite stammt von Veith Hans Friedrich Schnorr von Carolsfeld, von dem drei Radierungen beigegeben sind.

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Los 6511 [*]Schnorr von Carolsfeld, Julius
Die Königin von Saba vor Salomo

Auktion 102

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Die Königin von Saba vor Salomo.
Feder in Dunkelbraun über schwarzem Stift auf chamoisfarbenem Velin, am rechten Rand ein Streifen vom Künstler angestückt. 21,8 x 31,5 cm. Monogrammiert und datiert "JSC 1858, d. 11 Juli.", am linken Bildrand eigenh. bez. "Die Königin aus Arabien beschenkt (durchgestrichen, darüber:) huldiget Salomo./Und sie sprach zum Könige: Es ist wahr, was ich in meinem Land gehöret habe von Deinem/Ansehen und von Deiner Weisheit./habe es mit meinen Augen gesehen. - Und sie gab dem Könige hundert und zwanzig Centner/Goldes, und sehr viele Spezereien und Edelgestein./I. Könige, cap. 10. v. 6.7. - 10.

Vorzeichnung zum Holzschnitt der Tafel 121 der Bildbibel von 1860 (1. Buch der Könige 10.1-10).

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Los 6512 [*]Schnorr von Carolsfeld, Julius
Judas, der Makkabäer, besiegt die Feinde

Auktion 102

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Judas, der Makkabäer, besiegt die Feinde und reinigt den Tempel.
Feder in Braun über Bleistift auf feinem Velin. 21 x 26 cm. Am rechten Rand eigenh. bez. "Priester".

Vorzeichnung für die Tafel 147 der sogenannten Bilderbibel, die von 1852 bis 1860 in mehreren Ausgaben mit Illustrationen des Künstlers erschien. Vorliegende Komposition illustriert eine Szene aus dem 1. Buch der Makkabäer, Kap. 4, Vers 36-40.

Provenienz: Verso mit unbekanntem Sammlerstempel "Vierfüssler (?) im Kreis".

Ausstellung: Ausst. Jüdisches Museum Berlin: "Weihnukka. Geschichten von Weihnachten und Chanukka". Berlin, Oktober 2005-Januar 2006.

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Los 6514 [*]Schnorr von Carolsfeld, Julius
Liegender männlicher Akt, den Kopf in die Hand gestützt

Auktion 102

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Liegender männlicher Akt, den Kopf in die Hand gestützt.
Schwarze und weiße Kreide auf grau grundiertem Bütten. 36 x 51,5 cm. Unten links monogrammiert "JS". Um 1830.

Nach Auskunft von Stephan Seeliger, München, handelt es sich bei dieser Zeichnung um eine Arbeit wohl um 1830, als der Künstler in München ansässig war.

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Los 6519 [*]Schnorr von Carolsfeld, Julius
Siegfrieds Tod

Auktion 101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Umkreis. Siegfrieds Tod.
Feder in Braun auf feinem Velin. 21,1 x 26,3 cm. Unten rechts datiert "1829".

Die überaus feine, konturbetonte Zeichnung stammt wohl aus dem Umkreis Julius Schnorr von Carolsfelds, wobei der Wald mit den stangenartig arrangierten Bäume auch an Zeichnungen Friedrich Oliviers erinnert.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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